15) Finanzinstrumente und Derivative Instrumente

a) Einsatz von Finanzinstrumenten und Derivativen Instrumenten

Der mg-Konzern nutzt im täglichen Finanzmanagement alle gängigen Möglichkeiten der Geldanlage wie z.B. Festgeldanlagen, Anlagen in festverzinsliche Wertpapiere sowie Investmentfonds. Die Refinanzierung des Konzerns erfolgt u.a. durch die Aufnahme von Bankkrediten, Factoring oder ABS-Transaktionen.

Der mg-Konzern setzt Derivative Instrumente ein, um das Risiko von Zinssatz- bzw. Kurs- oder Preisänderungen zu begrenzen.

Devisentermingeschäfte und Devisenoptionen werden im Wesentlichen zur Sicherung von Fremdwährungsforderungen/-verbindlichkeiten sowie von Ein- bzw. Verkaufsverträgen („Firm commitments“) und in geringem Umfang von zukünftigen Ein- und Verkäufen („Forecasted transactions“) in ausländischer Währung eingesetzt. Die Sicherungskontrakte werden abgeschlossen, um das Risiko aus Kursschwankungen von ausländischen Währungen, insbesondere USD und GBP, zu reduzieren.

Zinsswaps und Zinsoptionen werden zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken bei Bankverbindlichkeiten getätigt.

Warentermingeschäfte („Commodity“-Derivate) werden vor allem in dem nicht fortgeführten Chemiehandelsbereich eingesetzt, um das Preisrisiko in „Commodities“ zu reduzieren.

b) Marktwerte von Finanzinstrumenten

Der Marktwert eines Finanzinstrumentes ist der Preis, zu dem eine Partei die Rechte und/oder Pflichten aus diesem Finanzinstrument von einer anderen Partei übernehmen würde. Die Marktwerte wurden auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen und der nachstehend dargestellten, auf bestimmten Prämissen beruhenden Bewertungsmethoden berechnet. Angesichts variierender Einflussfaktoren können die hier aufgeführten Werte von den aktuell am Markt realisierbaren Werten abweichen.

Originäre Finanzinstrumente

Wertpapiere: Die Marktwerte ergeben sich aus den Börsenkursen.

Flüssige Mittel: Die Buchwerte der flüssigen Mittel entsprechen aufgrund der kurzen Laufzeiten den Marktwerten.

Finanzverbindlichkeiten: Die Marktwerte von börsennotierten Schuldtiteln ergeben sich aus Kursnotierungen. Die Marktwerte der übrigen langfristigen Schuldverschreibungen werden als Barwert der zukünftig erwarteten Zahlungsströme ermittelt. Zur Diskontierung dienen aktuelle Marktzinssätze von Anleihen mit entsprechenden Restlaufzeiten. Wegen ihrer kurzen Laufzeit wird für Schuldverschreibungen und Darlehen im Rahmen revolvierender Kreditfaszilitäten angenommen, dass die Buchwerte näherungsweise den Marktwerten entsprechen. Bei variabel verzinslichen Krediten wird grundsätzlich angenommen, dass die Buchwerte den Marktwerten entsprechen.

Forderung aus direktem Finanzierungsleasingvertrag: Da für die Barwertermittlung der Forderung ein marktüblicher Leasingzinssatz herangezogen wurde, entspricht der Marktwert dem Buchwert der Forderung.

Derivative Instrumente

Der Marktwert von Devisentermingeschäften wird auf Basis von aktuellen Referenzkursen am Bilanzstichtag, unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen bestimmt.

Die Marktwerte der Zinssicherungsinstrumente werden auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Zahlungsströme ermittelt. Dabei werden die für die Restlaufzeit der Finanzinstrumente geltenden Marktzinssätze verwendet. Optionen werden anhand allgemein anerkannter Optionspreismodelle bewertet.

Der Marktwert der Warentermingeschäfte resultiert aus der Bewertung aller Kontrakte zu den Marktkonditionen des Bewertungsstichtages und entspricht damit dem aktuellen Wert des Vertragsbestandes zum Geschäftsjahresende. Die Marktwerte ergeben sich bei börsengehandelten Kontrakten aus dem Börsenkurs. Der Wert der nichtbörsengehandelten Kontrakte wird auf Basis von Marktkonditionen ermittelt.

Anhang 15 - Tabelle 1

c) Nominalvolumen und Kreditrisiko

Das Nominalvolumen aller Derivativen Instrumente ergibt sich aus der Multiplikation der Kontraktmengen mit den vereinbarten Kontraktpreisen. Die einzelnen Nominalvolumen setzen sich teilweise aus gegenläufigen Einkaufs- und Verkaufskontrakten zusammen. Einem Marktpreisrisiko ist der Konzern daher nur mit dem wesentlich geringeren Volumen ausgesetzt, um das sich Einkaufs- und Verkaufsvolumen in der Spitze unterscheiden.

Die abgesicherten Nominalvolumina aller Derivativen Instrumente belaufen sich auf:

Anhang 15 - Tabelle 2

Der mg-Konzern ist einem Kreditrisiko ausgesetzt, welches durch Nichterfüllung von vertraglichen Vereinbarungen seitens der Geschäftspartner entsteht. Die Geschäftspartner des mg-Konzerns in Bezug auf Devisensicherungs- und Zinssicherungskontrakte sind ausschließlich anerkannte Kreditinstitute mit Investment-Rating. Insgesamt ist daher das allgemeine Kreditrisiko aus Devisensicherungs- und Zinssicherungskontrakten unwesentlich. Die Geschäftspartner in Bezug auf Warentermingeschäfte („Commodity“-Derivate) sind überwiegend im Ausland ansässige Lieferanten. Einem Kreditrisiko wird hier durch angemessene Wertberichtigungen der aktivierten Derivativen Instrumente Rechnung getragen.

d) Management von Währungs-, Zins- und sonstigen Preisrisiken

Management von Währungsrisiken: Die internationale Ausrichtung des mg-Konzerns führt zu Wechselkursrisiken, die das operative Ergebnis und die Zahlungsströme beeinflussen. Ein Währungsrisiko besteht unter anderem, wenn Umsätze in einer anderen Währung fakturiert werden, als die dazugehörigen Kosten entstanden sind. Um die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen zu reduzieren, wird das Wechselkursrisiko fortlaufend bewertet und ggf. durch den Einsatz von Derivativen Instrumenten – insbesondere Devisentermingeschäfte – abgesichert. Die Wechselkursrisiken des Konzerns sowie deren Absicherung werden in der Regel dezentral von den Segmenten der mg gesteuert. Diese handeln nach verbindlichen Richtlinien der mg. Für das internationale Projektgeschäft gilt die Vorgabe, dass erwartete Zahlungen in Fremdwährung voll kursgesichert werden.

Management von Zinsrisiken: Das Zinsrisiko wird im mg-Konzern kontinuierlich überwacht, indem Veränderungen der Nettozinspositionen, welche die zukünftigen Zahlungsströme negativ beeinflussen könnten, verfolgt und geeignete Absicherungsstrategien getroffen werden. Zinssicherungsinstrumente werden ausschließlich von den Finanzabteilungen der mg technologies ag bzw. den Führungsgesellschaften der Segmente abgeschlossen.

Management von Preisrisiken: Preisrisiken bestehen insbesondere in dem nicht fortgeführten Chemiehandelsbereich in schwankenden Marktpreisen für Waren („Commodities“). Händler, die Einkaufs- oder Verkaufskontrakte über Commodities tätigen, sichern die Preise durch den Abschluss von Warentermingeschäften („Commodity“-Derivate) ab. „Commodity“-Derivate werden ausschließlich zu Sicherungszwecken abgeschlossen. Der Abschluss von Derivativen Instrumenten erfolgt im Rahmen von verbindlichen Richtlinien. Ihre Einhaltung wird vom Controlling des Chemiehandelsbereiches überprüft.

e) Bilanzierung und Ausweis von Derivativen Instrumenten und „Hedge accounting“

Währungssicherungsgeschäfte: Die Absicherung von Fremdwährungsrisiken aus verbindlichen Verträgen („Firm commitments“) oder zukünftigen Transaktionen („Forecasted transactions“) wird als „Cash flow hedge“ bilanziert. Hierbei wird der hedge-effektive Teil der Marktwertveränderungen der Derivativen Instrumente erfolgsneutral im Eigenkapital („Accumulated other comprehensive income/loss“) erfasst. Das „Accumulated other comprehensive income/loss“ wird mit der Realisierung der Verträge oder künftiger Transaktionen ins Ergebnis umgebucht.

Bei der Absicherung von bilanzierten Forderungen und Verbindlichkeiten wird in der Regel kein „Hedge accounting“ angewendet, da hier ein natürlicher Hedge vorliegt. Dies bedeutet, dass Marktwertveränderungen dieser Derivativen Instrumente – ebenso wie die Wertveränderungen der entsprechenden Forderungen oder Verbindlichkeiten – erfolgswirksam im Ergebnis berücksichtigt werden.

Währungsgewinne und -verluste werden in den sonstigen Erträgen bzw. sonstigen Aufwendungen ausgewiesen.

Zinssicherungsgeschäfte: Marktwertänderungen von Zinsswaps, die zur Absicherung von variabel verzinslichen Bankverbindlichkeiten in einen „Cash flow hedge“ einbezogen werden, werden ebenfalls im Eigenkapital ausgewiesen. Gewinne und Verluste aus Zinssicherungsgeschäften werden innerhalb des Zinsergebnisses als Zinsaufwand oder -ertrag ausgewiesen.

Warentermingeschäfte: Marktwertänderungen von „Commodity“-Derivaten werden stets ergebniswirksam berücksichtigt.

In den folgenden zwölf Monaten werden voraussichtlich Gewinne in Höhe von 11.535 T€ aus dem „Accumulated other comprehensive income/loss“ ertragswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, da Umsätze bzw. Herstellungskosten (= Grundgeschäft) voraussichtlich ergebniswirksam werden.

Zum 31. Dezember 2003 ist ein Nettoverlust in Höhe von – 25 T€ im Zinsergebnis enthalten, der aus Bestandteilen der Derivativen Finanzinstrumente resultiert, die von der Ermittlung der Hedge-Effektivität ausgeschlossen wurden.

Zum 31. Dezember 2003 sind Derivative Finanzinstrumente im Wesentlichen mit einer maximalen Laufzeit von zwölf Monaten im Bestand, um Währungsrisiken von zukünftigen Transaktionen abzusichern.

Zurück